2009 publizierte sie ihr erstes YouTube-Video, im Januar 2012 lud sie ihren ersten Instagram-Beitrag hoch und erarbeitete sich bis heute eine enorme Reichweite. Mit über 500.000 Followern auf YouTube und über 300.000 Followern auf Instagram zählt sie heute zu den erfolgreichsten Content Creatorn Süddeutschlands. Die Rede ist natürlich von der Tübingerin Marie Johnson (29). Als sie ihre Passion für Social Media und das Produzieren von Content entdeckte, war dieser Job alles andere als ‚normal‘. Heute sprießen Influencer und Content Creator geradezu inflationär aus dem Boden, doch damals gehörte Marie zu den wenigen mutigen Menschen, die sich dazu entschied, viel Zeit zu investieren, um verschiedene Social Media-Plattformen zu bespielen.
Wie alles begann, worauf sie heute Wert legt und wie sie es schafft, sich selbst treu zu bleiben - All das und vieles mehr erfahrt ihr jetzt.
Influencer oder Content Creator?
Zuallererst müssen wir eine wichtige Begrifflichkeit klären. Dass die Bezeichnung ‚Influencer‘ mittlerweile eher negativ konnotiert ist, dürfte hinreichend bekannt sein. Sie selbst ist der Meinung: „der Begriff ‚Influencer’ reduziert einen auf ‚du bist nur am Beeinflussen‘. Deswegen finde ich den Begriff Content- oder Digital Creator viel passender.“ Denn Marie möchte ihre Follower an ihren Gedanken, Ideen und vor allem an ihrem Alltag teilhaben lassen und ihre Community nicht in irgendeiner Art und Weise beeinflussen.
Create and inspire
Wir kennen sie alle - Die legendären YouTube-Make-Up-Tutorials, die zahlreichen dm-Hauls und und und. Ganz unbeschwert und ohne Management-Druck oder Postingpläne im Rücken, füllte sich die Plattform YouTube mit allerlei Videos, die von vielen erfolgreichen Content Creatorn bereits gelöscht wurden - Aber nicht von Marie Johnson. Sowohl auf YouTube als auch auf Instagram ist ihre Entwicklung bis in das Jahr 2009 zurückzuverfolgen. Einige noch so kleine oder große Social-Media-Trends kann man auf ihren Profilen nachvollziehen und lassen einen fast schon ein wenig wehmütig werden.
Alles begann damit, dass Marie ihrer Kreativität nachgehen wollte und diese dann in YouTube-Videos verpackte. Auch heute ist Maries kreative Ader auf ihren Kanälen kaum zu übersehen. „Ich versuche nicht zu influencen, sondern zu inspirieren“, so Johnson. Sie nimmt ihre Follower mit durch die unterschiedlichsten Stadien des Lebens. Egal ob Veganismus, Nachhaltigkeit oder Baby- / Family-Content - „Ich zeige, wie ich es mache und wenn da jemand was für sich mitnehmen kann, dann ist das doch cool.“
Neigschmeckt
Viele von euch kennen Marie Johnson aus dem Tübinger Stadtbild - Aber fühlt sie sich auch als Tübingerin?
Sie erzählt uns, dass sie eigentlich aus Karlsruhe kommt und für ihr Studium nach Stuttgart zog. Dort hat sie ihren Mann Alex kennengelernt. „Ich bin also eine Neigschmeckte“, sagt Marie lachend. Da es den beiden in Tübingen schon immer sehr gut gefallen hat, wurde Tübingen letztlich zu ihrer gemeinsamen Heimat. Für Marie ist Tübingen eine gute Mischung aus Stadt und Provinz, was es sehr familiär macht. Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht hält Marie fest, dass sie im schönen Tübingen mittlerweile auf jeden Fall Wurzeln geschlagen hat.
Ehepaar in der On- und Offlinewelt
Auch ihr Ehemann Alex ist in der Social-Media-Welt zu Hause und begeistert seine Follower jeden Tag mit handwerklichen DIY-Tipps und Tricks. Für Marie ist es total wertvoll und hilfreich, dass ihr Mann ebenfalls als Content Creator tätig ist und somit sehr gut nachempfinden kann, welche Herausforderungen dieser Beruf mit sich bringt.
Doch wie schaffen sie es zwischen so viel Produktions-Trubel in der Onlinewelt auch offline zu harmonieren?
„Kommunikation ist Key“, betont Marie. „Wir versuchen gute Zuhörer zu sein, unsere Hobbies und Urlaube nicht nach dem Content auszurichten und unsere Abende freizuhalten.“
Was sich bis heute verändert hat
Marie vermisst vor allem die Unbefangenheit der alten Tage: „Früher hat man einfach einen Schnappschuss gemacht. Heute ist alles total verkopft. Man ist bemüht, irgendwie herauszustechen und man stellt sich immer wieder die Frage, ob man noch relevant ist.“
Da Marie ihre Accounts nie aus einem Business-Gedanken heraus gestartet hat, schafft sie es jedoch durchweg authentisch zu bleiben und ihre Follower wie eine gute Freundin durch den Alltag zu begleiten. Ihr ist es wichtig, sich auch als Mutter nicht zu verlieren und in transparenten Beiträgen die Zeit mit Kleinkind nicht zu beschönigen. Dennoch möchte sie auch die vielen schönen Momente mit ihrer Community teilen, denn „bei einem Fotoalbum macht man ja schließlich auch nicht nur die hässlichen Bilder rein.“ Recht hat sie!
Heute konzentriert sich Marie Johnson zunehmend auf Content, der sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt. Obwohl sie wusste, dass sie damit vermutlich nicht die breite Masse ansprechen wird, entschied sie sich dafür, ihren Content nicht nach den boomenden Trend-Topics auszurichten. Zwar wuchs ihr Account langsamer als bei vergleichbaren Content Creatorn, doch es zeigte sich auch, dass sie eine sehr loyale und beständige Followerschaft an ihrer Seite hat, die ihre authentische und inspirierende Art sehr zu schätzen wissen.
Fotos: © Instagram: mariejohnson | Instagram: easyalex
Autorin: Vicky
Comments